2002 haben wir unsere ersten gemeinsamen Ruinen gekauft. Eine Villa von 1858 und das dazugehörende Nebengebäude. Ursprünglich war das Nebengebäude recht klein, wurde aber in den 1920er Jahren in eine Fabrik umgebaut. In dieser Gebäudeform blieb es bis 2005 fast unverändert. 2002 begannen wir die Villa in Eigenleistung zu entkernen. Mitte 2003 kamen dann die ersten Firmen für die Kernsanierung hinzu. Die Entkernung war anstrengend aber spannend. Wie eine Schatzsuche! Nachdem die Tapeten abgelöst waren, zeigten sich Wandmalereien aus der Entstehungszeit. Es war verblüffend, zu sehen wie Gebäude modischen Strömungen unterlagen. Während man die Innenräume 1858 mit bunt Malereien verzierte, wurden diese 1878 mit Stuck überbaut. Die Malereien wurden im Bauverlauf denkmalgerecht gesichert. Da bei den Arbeiten 1878 wichtige Details der Malereien verloren gegangen waren, entschieden wir uns die Räume im Stil der noch vorhanden Stuckarbeiten zu belassen bzw. wieder herzustellen. An einer Stelle haben wir die Malerei konserviert und ergänzt. Die Schatzsuche ging weiter. Zwischen Wänden fanden wird Kriegsspielzeug aus den 1930er Jahren und ein Buch von 1800, gewidmet der Tochter des Hauserbauers. Aus dem Kohlenkeller schippten wir nicht nur Briketts, sondern bargen auch eingewecktes Obst aus den 1950er Jahren. Beim Putz abschlagen tut sich plötzlich die Frage auf, warum in einer Innenwand ein Fenster zu erkennen ist. Und man endeckt: es ist kein Fenster, sondern der ehemalige Treppendurchgang. Die Treppe wurde im Laufe der Zeit verlegt und verändert ..... usw. usw. usw.