Das Bauernhaus ist ein klassisches Wohnstallhaus. Unten der ehemalige Stall und oben die Wohnung. Das Haus war immer bewohnt und der Zustand, somit nicht ganz so schlecht. Die Alteigentümer wohnten weiterhin im OG als Mieter; der ehemalige Stall und das Dachgeschoss standen leer. Unser Plan war es das   OG und das DG unverändert zu lassen. Den Stall wollten wir uns rudimentär herrichten und mit einem Ofen beheizen. Kann man machen, sollte man aber nicht. Da waren wir wieder etwas naiv.  Damit das alles baubiologisch einwandfrei funktioniert, haben wir uns mit Gutachtern (Bauphysik, Baubiologie, Statik, Heizungstechnik etc. ) zusammengesetzt und nach Lösungen gesucht. So wurde aus dem Projektchen wieder Projekt. Nach vielen Gesprächen mit allen Ämtern insb. Umweltamt und Denkmalamt haben wir Wege gefunden, die eine bedenkenfreie Nutzung des Stalls ermöglichen.

 

Als sich die verbliebene Mieterin Ende 2016 überraschend entschied in eine kleinere Wohnung zu ziehen, waren wir ob der Person traurig. Gleichzeitig stellte uns diese Situation in Zugzwang . Die Wohnung im OG wäre im Ist-Zustand nicht vermietbar gewesen. Leerstand war aber keine Lösung. Wir stoppten den Ausbau des Stalls und der Scheune, um das Projekt neu "aufzurollen". Es wurden Bauanträge umgeschrieben und finanzielle Mittel für die Sanierung der Scheune auf das Bauernhaus umgewidmet. So hat sich das Ursprungsprojekt vervierfacht. Aber es lohnt sich. Neben unserem Stall entsteht zusätzlich eine tolle Wohnung. Wir arbeiten wieder mit unseren Handwerkern zusammen mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben. Auch hier gilt: Die Handwerker wollen fair bezahlt sein und das Haus muss sich seine Sanierung selbst verdienen, daher geht die große Wohnung in die Vermietung.